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Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre I: Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre – Professor Dr. Klaus Schäfer

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Ausgewählte Drittmittelprojekte

Der Lehrstuhl BWL I war und ist in ausgewählten mit Drittmitteln unterstützten Forschungsprojekten engagiert:

Klimaberichterstattung bei KMU – KliKEinklappen

​Projektbeschreibung

Klimaschutz und Klimaneutralität sind bereits ein wichtiger Bestandteil der nicht-finanziellen Berichterstattungen börsennotierter Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die vom EU-Parlament beschlossene Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erweitert die Anzahl der Unternehmen, die eine solche Berichterstattung durchführen müssen deutlich, da nun auch Unternehmen mit weniger Beschäftigten zusätzlich in den Fokus rücken, wenn sie öffentlich gelistet sind. Explizit werden außerdem nicht-gelistete kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als zunächst freiwillige Anwender einer solchen Berichterstattung genannt, um Klimainformationen an Stakeholder, wie Kredit- oder Auftraggeber und Kunden weiterzugeben. Das Verbundprojekt KliK nimmt sich der Klimaberichterstattung dieser nicht-gelisteten KMU an, und untersucht, welchen Nutzen und Wertzuwachs eine solche Berichterstattung haben kann.

Dazu werden in einem ersten Schritt staatliche Maßnahmen und die regulatorischen Anforderungen an Nachhaltigkeitsberichterstattungen analysiert, bevor der Status Quo bei KMU ermittelt sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse hinsichtlich der im vorausgehenden Schritt untersuchten Anforderungen unter Einbeziehung möglicher Auswirkungen auf den Kreditvergabeprozess bei Banken erarbeitet wird. Zur Gewinnung benötigter Daten und der Ableitung entsprechender Unternehmensmaßnahmen wird die Ökobilanz eines in Bayern sitzenden Modell-Unternehmens gemessen und bewertet. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Rahmenmodell entwickelt, welches als anerkannter Leitfaden von KMU herangezogen werden kann, um Klimaberichterstattungen standardisiert und transparent zu erstellen und in die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu integrieren.

Ziel des Forschungsprojektes ist es, gerade kleine und mittlere Unternehmen in das Forschungsvorhaben einzubinden, die aufgrund eines geringen Personalbestands oder anderer struktureller Nachteile einen besonderen Nachholbedarf beim Wissensaufbau und der Kompetenzentwicklung – mit Blick auf Nachhaltigkeit – haben. Die Einbeziehung nicht-gelisteter Unternehmen in Nachhaltigkeitssystematiken stellt den besonderen Vorbild- und Innovationscharakter des Projektes dar. Es werden die Merkmale der standardisierten Erfassung nicht-finanzieller Kennzahlen zu klimarelevanten Aspekten und deren Übermittlung an verschiedene Stakeholder analysiert. Darüber hinaus soll ermittelt werden, welche konkreten Daten und Informationen auf welcher Aggregationsstufe von den Hausbanken im Kreditvergabeprozess nachgefragt werden und ob sich diese Forderungen von KMU unter Einbezug der dabei entstehenden Kosten auch ökonomisch nachhaltig erfüllen lassen. Ein weiteres Projektziel ist die Nutzung der gewonnenen Erkenntnisse für die Erstellung und Gestaltung eines standardisierten und allgemein anerkannten Leitfadens zur Implementierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung bei KMU. Besonderes für die in Bayern wirtschaftenden ca. 73.000 KMU ist ein solcher Leitfaden zukunftsrelevant, weshalb mit einer hohen Nachfrage zu rechnen ist. Innovativ ist hierbei auch, dass ein interdisziplinäres Netzwerk zum Thema Nachhaltigkeit aufgebaut wird, das die produzierende Wirtschaft, den Handel und die Finanzwirtschaft zusammenbringt und in dieser Form - insbesondere in Bayern - einzigartig ist.

Folgende Forschungs- und Praxisfragen sollen im Rahmen des Verbundprojekts beantwortet werden:

  • Welche Rahmenwerke existieren bereits als „Vorlage“ für ein nachhaltiges Management und ein nachhaltiges Reporting? Inwiefern lassen sich diesbezüglich die Erfahrungen von Großunternehmen und größeren mittelständischen Unternehmen auf KMU übertragen? Wo bestehen Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede sind zu identifizieren?
  • Welche Methoden sind als Grundlage für eine verbindliche, transparente, valide und vergleichbare Klima- und Nachhaltigkeitsberichterstattung einzusetzen, um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Aktivitäten und Leistungen in KMU unter Berücksichtigung der finanziellen, strukturellen und personell begrenzten Kapazitäten zu identifizieren und zu messen?
  • Welche Nachhaltigkeitskennzahlen haben einen hohen Erklärungsgehalt bei der Unternehmensbewertung?
  • Was bedeutet Nachhaltigkeit für KMU und welche Aufgaben fallen dem Nachhaltigkeitscontrolling zu?
  • Wie kann das Management von Klimarisiken und der daraus folgenden herausgehobenen Bedeutung der Klimaberichterstattung in die übergreifenden Nachhaltigkeitsdimensionen integriert werden?
  • Inwieweit werden Klima- und Nachhaltigkeitsaspekte bereits bei der Kreditvergabe an Unternehmen berücksichtigt? Wie integrieren Banken etwaige Klimarisiken in das Risikomanagement? Welche Kennzahlen wirken sich hierbei auf die Kreditvergabe aus?
  • Welche Auswirkungen hat die Erfassung von Klimarisiken auf die Bonität von KMU?

Der Projektverbund besteht aus dem Betriebswirtschaftliches Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft e. V. (BF/M-Bayreuth), der bifa Umweltinstitut GmbH (bifa) und dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre I: Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre der Universität Bayreuth.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auch auf unserer Webseite: https://klimaberichterstattung-kmu.de/

Ansprechpartner dieses Projekts sind Frau Johanna Wagner (M.Sc.) und Herr Andreas Horn (M.Sc.).

​Projekt Bayerisches Enterprise Risk Management Netzwerks (BayRisk)Einklappen

​Projektbeschreibung

Das Projekt Bayerisches Enterprise Risk Management Netzwerk (BayRisk) greift den derzeit dringenden Nachholbedarf kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Bezug auf die Gestaltung ihrer Risikomanagement- und Finanzierungsstrukturen auf. Über das bayernweite Kompetenznetzwerk können die teilnehmenden Unternehmen bzw. deren Mitarbeiter Risikomanagement-Kompetenzen erlernen bzw. ihre Kompetenzen erweitern, um damit den Erfolg ihres Unternehmens nachhaltig zu sichern. Neben dem Aufbau des Kompetenznetzwerks zielt das Projekt auf die Entwicklung und Durchführung eines speziell auf kleine und mittlere Unternehmen ausgerichteten Schulungsangebots, das aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse auf die Problemstellungen der Praxis transferiert und somit anwendbar macht. Für die Wissensvermittlung wird auf moderne State-of-the-Art E-Learning-Lösungen gesetzt. In Ergänzung zur Wissensvermittlung in Form von Web-Based-Trainings werden zu ausgewählten Themengebieten Webinare angeboten, sodass ein Großteil der Lerninhalte ortsunabhängig und weitestgehend zeitunabhängig vermittelt wird.

Im Anschluss an das Online-Angebot sind im Rahmen des Projekts zwei Kongresse vorgesehen, die in Würzburg und Bayreuth stattfinden werden. Die Kongresse dienen zum einen dem Wissensaustausch der Teilnehmer untereinander, zum Austausch mit ausgewählten Fachexperten sowie der Etablierung des Netzwerkes. Zum anderen werden im Rahmen der Kongresse geeignete Themenbereiche in Form von Workshops abgehalten, die zur Vertiefung und Anwendbarkeit des Wissens beitragen.

Das verantwortliche Team für BayRisk besteht aus Experten der Universität Bayreuth (Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre, Prof. Dr. Klaus Schäfer in Zusammenarbeit mit dem Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrum BF/M) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Forschungszentrum Risikomanagement; Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Axel Winkelmann, Prof. Dr. Rainer Thome).

Ansprechpartner dieses Projekts ist Herr Julian Kettl (M.A.)

Absicherung, Spekulation und Manipulation im Rohstoffterminhandel – Verbesserung der MarkttransparenzEinklappen

​Projektbeschreibung

Die Preise rohstoffbasierter Finanzprodukte werden maßgeblich von den Wechselbeziehungen zwischen Kassa- und Terminmärkten bestimmt. Mit dem Auftreten neuer Finanzinvestoren an den Terminmärkten dominieren anscheinend zunehmend Spekulations- über Absicherungsmotive, gerade auch in der Öffentlichkeit werden einzelnen Akteuren sogar manipulative Absichten unterstellt. Die Anfälligkeit der Terminmärkte für spekulative Übertreibungen steigt, was sich unmittelbar auf die Preisbildung auf den Kassamärkten niederschlagen kann. Die durch Spekulation initiierte Überschussvolatilität beeinträchtigt nun aber die Signalfunktion der Märkte bezüglich der tatsächlichen Rohstoffknappheit und verstärkt die Informationsasymmetrien und Unsicherheiten an Rohstoffmärkten. Als Folge kann es zum Austritt effizienter Marktteilnehmer mit realwirtschaftlichem Hintergrund kommen, die Selektionsfunktion der Rohstoffmärkte wird beeinträchtigt.

Im Projekt werden unter anderem folgende Fragen untersucht: Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Kassa- und Terminmärkten im Agrar- und im Energiebereich? Welchen Einfluss haben Spekulanten in diesen Märkten? Unter welchen Bedingungen sind Eingriffe zur Dämpfung von Spekulation sinnvoll? Welche spezifischen Regulierungen sind in besonderer Weise geeignet, Marktversagen auf Rohstoffmärkten zu verhindern?

Ansprechpartner dieses Projekts ist Thorsten Wenke (M.Sc.)

Das Projekt wird als Studie vom 01.12.2013 bis 30.05.2014 für einem internationalen Handels- und Dienstleistungskonzern erstellt.

​Projekt LiquiditätsrisikoEinklappen

​Projektbeschreibung

Kapitalmärkte sind nicht frei von Friktionen. Transaktionskosten monetärer Art aber auch Zeit- oder Opportunitätskosten beeinflussen die individuellen Entscheidungen der agierenden Subjekte und haben damit Auswirkungen auf die Preisbildung auf den entsprechenden Märkten. Bezogen auf Wertpapiere werden die genannten Einschränkungen häufig unter dem Begriff Markt- oder auch Wertpapierliquidität zusammengefasst. Vor allem in Krisensituationen wird der Wertpapierliquidität mittlerweile eine nicht unbedeutende Rolle im Preisbildungsprozess zugesprochen. Ziel des Projekts ist es, die zeitliche Struktur von Liquiditätsrisiken und damit in Verbindung stehender Risikoprämien empirisch zu untersuchen. Die Ergebnisse der Arbeit sollen zunächst einen Beitrag zur Validierung von aktuellen, in der wissenschaftlichen Diskussion stehenden, modelltheoretischen Untersuchungen im Bereich der Liquiditätsrisiken liefern. Weiterhin kann die Auseinandersetzung mit der Methodik der Liquiditätsrisikoerfassung (auch über verschiedene Zeithorizonte hinweg) einen Beitrag zur Berücksichtigung von Wertpapierliquidität und Liquiditätsrisiken im Bereich des Risikomanagements leisten. Zusätzlich soll die Untersuchung von Liquiditäts-Risikoprämien und deren Eigenschaften im Zeitablauf einen Beitrag zur Beantwortung der Frage bezüglich der Rolle der Wertpapierliquidität im Asset-Pricing liefern.

Ansprechpartner des Projekts ist Dr. Andreas Warkentin.

Der Verein zur Förderung der Forschungsstelle für Bankrecht und Bankpolitik an der Universität Bayreuth e. V. hat das Projekt im Sommer 2009 durch eine Anschubfinanzierung gefördert.

​BF/M-Projekt "Sonderauswertung Bayern der jährlichen KfW-Unternehmensbefragung"Einklappen

​Projektbeschreibung

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und das Bayreuther Mittelstandsinstitut BF/M haben in den Jahren 2008, 2009, 2010 und 2011 jeweils Ergebnisse der Unternehmensbefragung der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW für bayerische Unternehmen aufbereitet und die zentralen Ergebnisse in jeweiligen Studien veröffentlicht. Die KfW-Unternehmensbefragung erhebt bundesweit bei Unternehmen aller Größenklassen, Branchen, Rechtsformen und Regionen Informationen zur Bankbeziehung, den Kreditbedingungen und zum Investitionsverhalten. Durchgeführt wird sie jährlich von der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW Bankengruppe gemeinsam mit Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft. Ziel der Studien ist es, die Finanzierungssituation, die Bankbeziehungen sowie das Investitionsklima bayerischer Unternehmen detaillierter zu beleuchten.

Ansprechpartner des über das BF/M durchgeführten Projekts ist Prof. Dr. Klaus Schäfer.

Gefördert wurde das Projekt in Jahren 2008 bis 2011 durch vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

​BF/M-Projekt "42 für Oberfranken – Exist III-Vorhaben der oberfränkischen Hochschulen"Einklappen

​Projektbeschreibung

Gemeinsam mit dem netzwerk|nordbayern bildet das BF/M die organisatorische Einheit in dem Verbund aus den Hochschulen Coburg (Koordinator) und Hof sowie den Universitäten Bamberg und Bayreuth. Die finanzielle Förderung wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) bereitgestellt. Studierende an den Hochschulen sollen gezielt durch eigens geschaffene Lehrinhalte und mittels spezieller Mentoren-Betreuung zur Gründung von Unternehmen begeistert und ermutigt werden, um ihre erworbenen Erkenntnisse wie auch eventuell geschaffenen Patente bzw. Lizenzen adäquat wirtschaftlich einsetzen zu können. Hierzu werden ebenfalls die jeweiligen Lehrkörper in Schulungsmaßnahmen auf ihre Lehr- und Betreuungstätigkeit vorbereitet respektive wirken beim Aufbau des Bildungskataloges mit.

Ansprechpartner dieses BF/M-Projekts ist Dr. Alexander Rauch.

Das Projekt wird vom 01.01.2009 bis 31.12.2011 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.


Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Klaus Schäfer

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